Beim Wohnungskauf richten viele ihren Blick auf die Ausstattung der eigenen vier Wände – doch die technische Infrastruktur im Gemeinschaftseigentum wird oft unterschätzt. Dabei verursachen gerade alte Leitungen, Heizsysteme oder fehlende Rückstausicherungen hohe Kosten, wenn sie erneuert werden müssen. Dieser Ratgeber zeigt, worauf Sie achten sollten und wie Sie Risiken im Vorfeld erkennen.
Viele ältere Wohnanlagen besitzen noch:
→ Verzinkte Eisenleitungen: korrosionsanfällig, neigen zu Ablagerungen und Durchrostung
→ Kupferleitungen mit Grünspanbildung: Hinweis auf chemische Reaktionen – evtl. Materialversagen
→ Bleirohre (selten, aber gefährlich): gesundheitsschädlich, sofortiger Handlungsbedarf
Ein Austausch ganzer Steigleitungen im Mehrfamilienhaus ist teuer und betrifft alle Eigentümer gleichermaßen.
Auch die Abwassertechnik ist Gemeinschaftseigentum:
→ Gussrohre aus den 1960–80ern neigen zu Rost und Rissbildung
→ Ablagerungen und Wurzeleinwuchs können zu Rückstau führen
→ Fehlende Rückstausicherungen bergen Überflutungsrisiken bei Starkregen
Oft fallen diese Mängel erst bei Rohrkamera-Inspektionen oder nach Wasserschäden auf – dann ist es meist zu spät. Mit Erfahrung kann man mögliche zukünftigen Maßnahmen erkennen.
Die zentrale Heizungsanlage ist typischerweise Gemeinschaftseigentum. Typische Probleme:
→ Einrohrsysteme: ineffizient, nicht regelbar, schwer modernisierbar
→ Veraltete Heizkessel: hoher Energieverbrauch, oft nicht mehr förderfähig
→ Kein hydraulischer Abgleich: gesetzlich vorgeschrieben (GEG), ineffizienter Betrieb ohne
→ Keine Einzelraumregelung / keine Verbrauchszähler: keine verursachergerechte Abrechnung möglich
Besonders ungünstig: Wenn Leitungen in Wohnungen nicht absperrbar sind oder keine Zähler nachgerüstet werden können.
Legionellen gedeihen in Warmwasseranlagen mit schlechter Durchströmung. Kritisch sind:
→ Totleitungen (z. B. alte Anschlussstränge)
→ Warmwasseraufbereitung im Keller ohne Zirkulation
→ fehlende oder unzureichende Probenentnahmen
Ein Legionellenbefall kann teure Sanierungsmaßnahmen und Nutzungsverbote nach sich ziehen. Ist auch gesundheitsgefährdend.
Bauteil / System | Typische Mängel | Risiko / Auswirkung |
---|---|---|
Steigleitungen (Wasser) | Korrosion, Blei, Grünspan | Rohrbruch, Gesundheitsrisiko |
Abwasserleitungen | Risse, Rückstau, Verstopfung | Überflutung, Geruch, Folgeschäden |
Heizung (Zentral, Einrohr) | Alt, ineffizient, keine Regelung | Hoher Verbrauch, keine Abrechnung |
Warmwasser & Legionellen | Totleitungen, keine Zirkulation | Gesundheitsgefahr, Nutzungsverbot |
Rückstausicherung | Fehlend oder defekt | Überflutung bei Starkregen |
Viele Käufer erkennen technische Mängel erst, wenn die Sanierung beschlossen wird – dann ist es zu spät. Lassen Sie bei Bestandswohnungen immer die Technik im Gemeinschaftseigentum prüfen – idealerweise mit einem unabhängigen Bausachverständigen. Das schützt vor Überraschungen und hilft bei der realistischen Einschätzung des Kaufpreises. Alle Leitungen und Haustechnik lässt sich meistens nicht besichtigen. Wenn möglich, sollte ein Zugang zum Heizraum gewährleistet werden. Ansonsten sachverständige Beratung aufgrund von Erfahrungen der Bauart und Baujahr.
Wie kann ich alte Wasserleitungen in der WEG erkennen?
Achten Sie auf Hinweise im Protokoll, auf Materialangaben im Baujahr oder lassen Sie sich ein Gutachten zur Leitungsführung zeigen. Korrosion oder Bleirohre sind Warnzeichen.
Was bedeutet Einrohrheizung in der Wohnung?
Ein Einrohrsystem hat nur einen Heizkreislauf pro Strang. Es ist schwer regelbar, wenig effizient und schlecht für eine verursachergerechte Abrechnung.
Warum ist der hydraulische Abgleich Pflicht?
Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist der hydraulische Abgleich bei Zentralheizungen vorgeschrieben. Ohne ihn ist eine effiziente Wärmeverteilung nicht möglich – und es drohen Bußgelder.
Wie hoch sind typische Sanierungskosten für die Haustechnik?
Je nach Bauteil liegen die Kosten zwischen 5.000 € (Einzelleitung) und über 100.000 € (Zentralheizung in großen Wohnanlagen). Rücklagen und Protokolle geben Aufschluss.
Was ist das Legionellen-Risiko beim Wohnungskauf?
Wenn Warmwasserleitungen schlecht durchströmt sind oder Totleitungen bestehen, kann sich Legionella ausbreiten. Das ist meldepflichtig und kann die Nutzung einschränken.
Kann ich den Zustand der Technik selbst beurteilen?
Teilweise – etwa durch Sichtprüfung von Leitungen im Keller. Sicherer ist eine professionelle Prüfung durch einen Sachverständigen vor dem Kauf.
Oder Sie rufen mich an unter 0151-10088275 oder alternativ direkt an Email: schroeck@Immobiliencheck-Kaufberatung.de
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Eine Rechtsberatung erfolgt nicht. Im Bedarfsfall empfehle ich einen Rechtsanwalt oder letztentlich einen Notar zu konsultieren. Grundsätzlich kann ich und auch jeder andere Gutachter für eine Kaufberatung nur Sichtprüfungen vornehmen. Dabei wird mit eigenen Erfahrungen einiges vermutet und dem Kunden gesagt. Dass alle Mängel oder tiefer liegende Probleme erkannt werden, ist grundsätzlich nicht möglich und es kann dafür auch keinerlei Haftung übernommen werden. Die Kostenangaben oder verschiedene § stammen aus 2024 - Bei der Beratung wird aktuallisiert beraten. Ziel ist es fachgerecht und mit der wahrgenommenen Situation die denkbaren Probleme oder auch die positiven Dinge zu erklären. * Preise variieren je nach Region, Ausführung und Gebäudezustand. Ohne Gewähr.
Immobilien Kaufberatung - Sachverständiger für Hauskauf und Wohnungskauf - Bewertung, Gutachten, Verkehrswert-Ermittlung, Werteinschätzung, Mängel an Gebäuden, Kosten, Beratung Tel. 0151-10088275
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