Viele Kaufinteressenten unterschätzen den Aufwand im Innenbereich bei älteren Häusern: „Tapezieren und Boden legen kann man ja selbst“. Doch häufig verbergen sich hinter einfachen Maler- und Bodenarbeiten echte Sanierungsfälle – mit erheblichen Folgekosten.
Unsichtbare Gefahr im Altbau. In Häusern bis ca. Ende der 1980er Jahre sind oft noch Floor-Flex-Platten oder asbesthaltige Spachtelmassen im Estrich vorhanden. Auch scheinbar intakte Böden können belastet sein – eine Laboranalyse bringt Klarheit. Wird später doch ein Rückbau nötig (z. B. für einbau einer Fußbodenheizung), drohen:
➔ kompletter Estrich-Ausbau
➔ Sonderentsorgung
➔ hohe Zusatzkosten
Unter vergilbten Tapeten verbirgt sich oft:
➔ rissiger oder loser Putz
➔ Altanstriche mit Schadstoffen (z. B. PCB, PAK)
➔ ungeeignete Untergründe für neue Farben
Die einfache Malerarbeit wird dann zur kompletten Wand- und Deckenüberarbeitung.
Lose, wellige oder federnde Böden sind ein Warnsignal:
➔ verrottete Holzunterkonstruktionen (gerade bei älteren Häusern vor ca. 1960)
➔ Unebenheiten im Estrich
➔ Schäden durch Feuchtigkeit oder Holzschädlinge
Eine einfache Erneuerung des Bodenbelags ist oft nicht möglich, wenn erst tragende Schichten instand gesetzt werden müssen. Bei Deckenkonstruktionen aus Holz besteht auch aus eigenen Erfahrungen das Risiko, dass z.B. in der tiefe Feuchte war und die Balken teils zerstört wurden. Das sieht man erst wenn man es öffnet.
In vielen Bestandsimmobilien sind:
➔ Türzargen beschädigt oder verzogen
➔ Türen nicht mehr schließbar
➔ Standardmaße nicht vorhanden = Individual Herstellung der Türe = teurer
Neue Innentüren müssen oft inkl. Zargen eingebaut und angepasst werden – das bedeutet: Mauerausbruch, neue Leibungen, Nachverputzung. Pro Türe zahlt man mit Türzargeneinbau ab 300,-€ - für hochwertigere Türen natürlich mehr...
Wenn Flächen uneben sind, betrifft das:
➔ Verlegung moderner Beläge (z. B. Vinyl oder Großformatfliesen)
➔ Montage von Küchen oder Einbauten
➔ zusätzliche Spachtel-, Schleif- oder Ausgleichsarbeiten
Auch hier steigen die Kosten schnell – und die Eigenleistung ist meist nicht realistisch.
Solten Anzeichen für Probleme der Bausubstanz vorliegen, dann wird es natürlich problematischer. Dies mal prüfen lassen!
Wer plant, die Elektrik oder Wasserleitungen zu erneuern, muss wissen:
➔ Wände müssen teilweise oder komplett neu verputzt werden
➔ alte Wandbeläge oder Böden sind dann oft unbrauchbar
➔ bei Fußbodenheizung: Gefahr, dass Estrich asbesthaltig ist
Beispiel aus der Praxis: Ein Käufer wollte eine Fußbodenhaizung (FBH) in den Estrich fräsen lassen – der Estrich war asbestbelastet. Folge: kompletter Rückbau bis auf die Rohdecke. Das war ein riesen Aufwand.
Praxisbeispiel:
Ein Käufer rechnete mit ca. 10.000 € für Maler- und Bodenarbeiten. Nach Asbestbefund im Estrich und Problemen mit der Holzbalkendecke lagen die Kosten bei über 40.000 €. Solche Risiken sollte man im Vorfeld erkennen und einplanen.
Maßnahme | Grober Kostenrahmen |
---|---|
Asbest-Entfernung + Entsorgung | 3.000 – 10.000 € |
Neuer Estrich inkl. Dämmung | 80 – 190 €/qm |
Unterkonstruktion erneuern (Holz) | 60 – 140 €/qm Aber: Wenn die Holzbalken (Tragbalken) auch defekt sind dann erheblich teurer |
Neue Tapeten & Anstrich | 25 – 50 €/qm |
Zargen & Türen (Standardmaß) | 300 – 600 € je Tür |
Wie erkenne ich asbesthaltige Bodenbeläge im Haus?
➔ Asbesthaltige Bodenbeläge wurden bis Ende der 1980er Jahre häufig verbaut – besonders in Form von sogenannten Floor-Flex-Platten. Diese sind meist 30×30 cm groß, grau-beige und spröde. Auch schwarze Kleberreste unter alten Böden können asbesthaltig sein. Ein zuverlässiger Nachweis ist nur durch eine Materialprobe im Labor möglich. Bei Verdacht unbedingt vor Sanierungsbeginn prüfen lassen!
Sind alte Tapeten und Anstriche ein gesundheitliches Risiko?
➔ Ja, in manchen Altbauten wurden Wandfarben oder Tapetenkleber mit gesundheitsschädlichen Stoffen (z. B. PCB, PAK oder Schwermetalle) verwendet. Unter alten Tapeten kann sich zudem rissiger oder schadhafter Putz befinden. Ein einfacher Anstrich ist dann oft nicht ausreichend – in solchen Fällen ist eine vollständige Erneuerung der Wandaufbauten ratsam.
Was bedeutet es, wenn der Boden federt oder Geräusche macht?
➔ Ein nachgiebiger Bodenbelag oder knarrendes Holz deutet oft auf Probleme in der Unterkonstruktion hin. Besonders bei Holzbalkendecken kann dies auf Verformung, Feuchteschäden oder Schädlingsbefall (z. B. Hausbock oder Pilzbefall) hinweisen. In solchen Fällen kann der Sanierungsaufwand deutlich höher sein als angenommen.
Wie teuer ist eine komplette Erneuerung der Innenräume?
➔ Das hängt stark vom Zustand und vom Sanierungsziel ab. Bei rein optischen Maßnahmen (z. B. Tapeten und neue Böden) können Kosten ab etwa 200 €/m⊃2; anfallen. Müssen jedoch Estrich, Wände oder tragende Bauteile saniert werden – insbesondere bei Schadstoffbelastung – können schnell 500 – 800 €/m⊃2; oder mehr entstehen.
Was passiert, wenn beim Umbau ein asbesthaltiger Estrich entdeckt wird?
➔ In diesem Fall muss der gesamte Estrich unter strengen Sicherheitsvorgaben rückgebaut und fachgerecht entsorgt werden. Der gesamte Innenbereich kann dabei zum „Rohbau“ werden – mit entsprechend hohen Kosten für Rückbau, Entsorgung, Trocknung und Wiederaufbau. Gerade bei nachträglichem Einbau von Fußbodenheizungen ein ernstzunehmendes Risiko.
Welche Arbeiten sind bei neuen Türen oft zusätzlich nötig?
➔ Alte Türzargen passen häufig nicht zu neuen Türblättern oder heutigen Standardmaßen. Ist die Zarge beschädigt oder verzogen, muss sie vollständig entfernt und ersetzt werden. Dazu kommen oft Verputzarbeiten rund um die Laibung sowie Anpassungen am Boden oder der Türhöhe.
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Eine Rechtsberatung erfolgt nicht. Im Bedarfsfall empfehle ich einen Rechtsanwalt oder letztentlich einen Notar zu konsultieren. Grundsätzlich kann ich und auch jeder andere Gutachter für eine Kaufberatung nur Sichtprüfungen vornehmen. Dabei wird mit eigenen Erfahrungen einiges vermutet und dem Kunden gesagt. Dass alle Mängel oder tiefer liegende Probleme erkannt werden, ist grundsätzlich nicht möglich und es kann dafür auch keinerlei Haftung übernommen werden. Die Kostenangaben oder verschiedene § stammen aus 2024 - Bei der Beratung wird aktuallisiert beraten. Ziel ist es fachgerecht und mit der wahrgenommenen Situation die denkbaren Probleme oder auch die positiven Dinge zu erklären.
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